Quatember-Gebet für Berufungen zur Steyler Ordensfamilie Fastenzeit
Mittwoch
Ezechiel: Ich sah den Herrn in Wolke und Feuer, warf mich nieder und hörte seine Stimme.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Steyler Viertelstundengebet
Gott, Du ewige Wahrheit,
wir glauben an Dich.
Gott, unsere Stärke und unser Heil,
wir hoffen auf Dich.
Gott, unendliche Güte,
wir lieben Dich aus ganzem Herzen.
Du hast Dein Wort gesandt als Retter der Welt,
lass uns alle eins sein in Ihm.
Sende uns den Geist Deines Sohnes,
dass wir Deinen Namen verherrlichen. Amen.
Schriftlesung aus dem Buch Ezechiel
Im 30. Jahr lebte ich mit den verbannten Judäern am Fluss Kebar in Babylonien. Am 5. Tag des 4. Monats öffnete sich plötzlich der Himmel über mir, und ich hatte eine Vision. […]
Ich sah von Norden einen Sturm heranbrausen, der eine große Wolke vor sich hertrieb. Blitze schossen aus ihr hervor, und ein heller Glanz umgab sie. Dann öffnete sich die Wolke, und aus ihrem Inneren strahlte ein Licht wie von glänzendem Metall. In dem Licht erschienen vier lebendige Wesen, die wie Menschen aussahen. Doch jedes von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. Ihre Beine waren gerade wie die eines Menschen, aber statt der Füße hatten sie die Hufe eines Stieres, die wie polierte Bronze glänzten. Jede Gestalt besaß vier Hände, je eine Hand unter jedem Flügel. Mit ihren Flügeln berührten die Gestalten einander. Beim Gehen brauchten sie sich nie umzudrehen, denn in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter. Jedes sah anders aus: Vorne war das Gesicht eines Menschen, rechts das eines Löwen, links das eines Stieres und hinten das eines Adlers. Zwei ihrer Flügel hatten sie nach oben ausgespannt, und ihre Spitzen berührten die der anderen Gestalten. Mit den anderen zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. Sie gingen, wohin der Geist Gottes sie trieb, ohne sich je umzudrehen. Zwischen den Gestalten bemerkte ich etwas, das wie glühende Kohlen aussah und wie Fackeln, die sich hin- und herbewegten. Das Feuer leuchtete, und Blitze schossen aus ihm hervor. Die Gestalten liefen so schnell umher, dass sie selbst zuckenden Blitzen glichen. Als ich sie genauer betrachtete, entdeckte ich vier Räder auf dem Boden – eines vor jeder Gestalt. Sie schienen aus Edelsteinen zu bestehen. Alle vier waren gleich gebaut; mitten in jedes Rad war ein zweites im rechten Winkel eingefügt, und so konnten sie in jede beliebige Richtung laufen, ohne zu wenden. Die Felgen der Räder sahen furchterregend aus: Sie waren sehr groß und ringsum mit Augen bedeckt. Wenn die vier Gestalten gingen, dann liefen auch die Räder mit; und wenn die Gestalten sich von der Erde erhoben, dann hoben sich auch die Räder. Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb, und die Räder bewegten sich mit ihnen, denn ein und derselbe Geist lenkte sie. Ganz gleich ob die Gestalten sich bewegten oder stillstanden oder sich erhoben – die Räder taten immer dasselbe. Über den Köpfen der Gestalten entdeckte ich etwas, das aussah wie ein Gewölbe aus leuchtendem Kristall, und ich erschrak bei seinem Anblick. Jedes der Lebewesen darunter hatte zwei seiner Flügel zu der Gestalt neben sich ausgestreckt; mit den beiden anderen Flügeln bedeckte es seinen Leib. Wenn die vier sich bewegten, rauschten ihre Flügel wie das Brausen großer Wassermassen, ja, wie die Stimme des allmächtigen Gottes. Es war so laut wie die Rufe einer großen Menschenmenge oder der Lärm in einem Heerlager. Wenn die Wesen aber stillstanden, ließen sie ihre Flügel herabhängen. Plötzlich hörte ich eine Stimme aus dem Gewölbe über ihnen, da blieben sie stehen und senkten ihre Flügel. Oberhalb des Gewölbes über ihren Köpfen bemerkte ich so etwas wie einen Thron, der aus Saphir zu sein schien. Darauf saß eine Gestalt, die einem Menschen glich. Von der Hüfte an aufwärts schimmerte ihr Leib wie Metall in einem Feuerkranz; unterhalb der Hüfte sah sie aus wie Feuer, umgeben von hellem Lichtglanz. In dem Licht konnte ich alle Farben des Regenbogens entdecken. Es war die Erscheinung des HERRN in seiner Herrlichkeit. Bei ihrem Anblick fiel ich nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. Dann hörte ich eine Stimme.
Jemand sagte zu mir: »Du Mensch, steh auf, ich will mit dir reden!« Noch während er dies sprach, erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich auf. Dann hörte ich die Stimme sagen: »Du Mensch, ich sende dich zu den Israeliten, diesem widerspenstigen Volk, das sich immer wieder gegen mich auflehnt. Schon ihre Vorfahren haben sich von mir abgewandt, und daran hat sich bis heute nichts geändert.
(Ez 1,1; 1,4-2,3)
Stille
Friedensgebet
Gott, unser Vater, nimm unsere Gier und unseren Hochmut
und wandle sie in Dankbarkeit und Demut, damit Friede werde in uns.
Jesus, unser Bruder nimm unsere geballten Fäuste und wandle sie in schenkende Hände, damit Friede werde unter uns.
Heiliger Geist, Lebensspender,
nimm den Zorn und den Hass unserer Herzen und wandle sie in Liebe, damit Friede werde in der Welt.
Heiliger Arnold Janssen, Heiliger Josef Freinademetz begleitet uns auf unserem Weg, damit wir als Werkzeuge des Friedens von Gottes Liebe künden. Amen.
Freitag
Paulus: Geblendet von seinem Licht, hörte ich auf seinen Stimme.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Steyler Viertelstundengebet
Gott, Du ewige Wahrheit,
wir glauben an Dich.
Gott, unsere Stärke und unser Heil,
wir hoffen auf Dich.
Gott, unendliche Güte,
wir lieben Dich aus ganzem Herzen.
Du hast Dein Wort gesandt als Retter der Welt,
lass uns alle eins sein in Ihm.
Sende uns den Geist Deines Sohnes,
dass wir Deinen Namen verherrlichen. Amen.
Schriftlesung aus der Apostelgeschichte
Saulus verfolgte noch immer voller Hass alle, die an den Herrn glaubten, und drohte ihnen an, sie hinrichten zu lassen. Er ging zum Hohenpriester und ließ sich von ihm Empfehlungsschreiben für die jüdische Gemeinde in Damaskus mitgeben. Sie ermächtigten ihn, auch dort die Anhänger der neuen Lehre aufzuspüren und sie – ganz gleich ob Männer oder Frauen – als Gefangene nach Jerusalem zu bringen. Auf seiner Reise nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umgab Saulus plötzlich ein blendendes Licht vom Himmel. Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. »Ich bin Jesus, den du verfolgst!«, antwortete die Stimme. »Steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« Die Begleiter von Saulus standen sprachlos da, denn sie hatten zwar die Stimme gehört, aber niemanden gesehen. Als Saulus aufstand und die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus. Drei Tage lang war er blind und wollte weder essen noch trinken. In Damaskus wohnte ein Jünger von Jesus, der Hananias hieß. Dem erschien der Herr in einer Vision. »Hananias«, sagte er zu ihm. »Ja, Herr, hier bin ich«, erwiderte der Mann. Der Herr forderte ihn auf: »Geh zur Geraden Straße in das Haus von Judas und frag dort nach einem Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision einen Mann gesehen, der Hananias heißt. Dieser kam zu ihm und legte ihm die Hände auf, damit er wieder sehen kann.« »Aber Herr«, wandte Hananias ein, »ich habe schon von so vielen gehört, wie grausam dieser Saulus in Jerusalem die verfolgt hat, die zu dir gehören. Außerdem haben wir erfahren, dass er eine Vollmacht der obersten Priester hat, auch hier alle zu verhaften, die dich anbeten.« Doch der Herr sprach zu Hananias: »Geh nur! Ich habe diesen Mann als mein Werkzeug auserwählt. Er soll mich bei den nichtjüdischen Völkern und ihren Herrschern, aber auch bei den Israeliten bekannt machen. Dabei wird er erfahren, wie viel er um meinetwillen leiden muss.« Hananias gehorchte. Er ging in das Haus von Judas, fand dort Saulus und legte ihm die Hände auf. »Lieber Bruder Saulus«, sagte er, »Jesus, der Herr, der dir unterwegs erschienen ist, hat mich zu dir geschickt, damit du wieder sehen kannst und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.« Im selben Moment fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.
Nachdem er gegessen hatte, erholte er sich schnell. Einige Tage blieb Saulus bei der Gemeinde in Damaskus. Gleich nach seiner Taufe begann er, in den Synagogen zu predigen und zu verkünden, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Seine Zuhörer waren fassungslos. Ungläubig fragten sie: »Ist das nicht der, von dem alle in Jerusalem, die sich zu Jesus bekennen, so erbarmungslos verfolgt wurden? Und ist er nicht hergekommen, um die Anhänger dieses Mannes auch hier in Damaskus zu verhaften und an die obersten Priester in Jerusalem auszuliefern?« Saulus aber konnte immer überzeugender beweisen, dass Jesus der versprochene Retter ist, so dass die Juden in Damaskus dem schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
(Apg 9,1-22)
Stille
Friedensgebet
Gott, unser Vater, nimm unsere Gier und unseren Hochmut
und wandle sie in Dankbarkeit und Demut, damit Friede werde in uns.
Jesus, unser Bruder nimm unsere geballten Fäuste und wandle sie in schenkende Hände, damit Friede werde unter uns.
Heiliger Geist, Lebensspender,
nimm den Zorn und den Hass unserer Herzen und wandle sie in Liebe, damit Friede werde in der Welt.
Heiliger Arnold Janssen, Heiliger Josef Freinademetz begleitet uns auf unserem Weg, damit wir als Werkzeuge des Friedens von Gottes Liebe künden. Amen.
Samstag
Die Apostel: Bevor Jesus in den Himmel zurückkehrte, trug er uns auf, allen die Frohe Botschaft zu verkünden.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Steyler Viertelstundengebet
Gott, Du ewige Wahrheit,
wir glauben an Dich.
Gott, unsere Stärke und unser Heil,
wir hoffen auf Dich.
Gott, unendliche Güte,
wir lieben Dich aus ganzem Herzen.
Du hast Dein Wort gesandt als Retter der Welt,
lass uns alle eins sein in Ihm.
Sende uns den Geist Deines Sohnes,
dass wir Deinen Namen verherrlichen. Amen.
Schriftlesung aus dem Evangelium nach Matthäus
Die elf Jünger gingen nach Galiläa zu dem Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Als sie ihn dort sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: »Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!«
(Mt 28,16-20)
Stille
Friedensgebet
Gott, unser Vater, nimm unsere Gier und unseren Hochmut
und wandle sie in Dankbarkeit und Demut, damit Friede werde in uns.
Jesus, unser Bruder nimm unsere geballten Fäuste und wandle sie in schenkende Hände, damit Friede werde unter uns.
Heiliger Geist, Lebensspender,
nimm den Zorn und den Hass unserer Herzen und wandle sie in Liebe, damit Friede werde in der Welt.
Heiliger Arnold Janssen, Heiliger Josef Freinademetz begleitet uns auf unserem Weg, damit wir als Werkzeuge des Friedens von Gottes Liebe künden. Amen.
